Flusslandschaft 2011

Lebensart

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Auf dem Max-Joseph-Platz in der Altstadt Anfang Januar

Auch wenn seine Doktorarbeit nicht den höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, die Her-
kunft des bundesdeutschen Verteidigungsministers Karl Theodor von und zu Guttenberg weckt Sehnsüchte nach vergangenen Zeiten. Das Gaudiblatt widmet sich dem Adel:

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Zeichnung: Gottfried von Gick-Gockel

„Abschiedstrinken“ — Am Samstag, 10. Dezember, findet in Münchner S-Bahnen ein Flashmob statt, um gegen das Alkoholverbot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu protestieren.

„Stehen – damit es weitergeht“ – Der Marienplatz ist schon besetzt. Neben einer prächtig ge-
schmückten, vor sich hinsterbenden Riesenfichte tummeln sich viele Verkaufsstände des Christ-
kindlmarktes auf dem Gelände. Dazwischen schieben sich Massen von Einheimischen, die farbig glitzernde Angebote begutachten, den verführerischen Duft von Glühwein und Vanillikipferl atmen und ihren Geldbeutel verschlossen halten. Den für Samstag, 17. Dezember, auf dem nämlichen Platz angekündigten Flashmob untersagt das Kreisverwaltungsreferat aus Platzmangel, wegen möglicher Gefährdung einheimischer Massen und somit wegen einer möglichen „Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“. Daraufhin verlegt der Initiator des Flashmobs die Aktion auf den Odeonsplatz. Selbstverständlich befinden sich im Verteiler unter den Adressaten der Ak-
tion auch Behördenmitarbeiter und Staatsschützer, denen keine noch so spontan und klandestin geplante Aktion verborgen bleibt. Der Initiator des Flashmobs, ein 17jähriger Schüler, kündigt über Facebook an, das Startsignal für die Aktion mit einer Pressluftfanfare gegen Abend anzukündigen. Etwa vierhundert zumeist junge Menschen und etwa hundert Polizeibeamte sind schon auf dem Platz, man macht den Signalgeber aus, stellt ihn und nimmt seine Personalien und die seiner Be-
gleiterin auf. Die Menge skandiert „Gebt uns den Olli raus“. Schließlich darf Olli um 18.20 Uhr loströten. Der Flashmob steht unter dem Motto „Stehen – damit es weitergeht“ auf dem Odeons-
platz in einer Kette zwischen Theatinerstraße und Residenz bis etwa 18.25 Uhr. Polizei hält zwei Durchgänge frei, damit der Passantenverkehr frei fließen kann. „Obwohl es zu keinerlei Störungen kam, ist die Polizei alles andere als begeistert von der Aktion. Sie will deshalb prüfen lassen,, ob sie gegen die Initiatoren wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsrecht Ermittlungen einleiten kann und ob sie für die Kosten des Polizeieinsatzes aufkommen müssen. Erst vor einer Woche hatten sich 2.000 Menschen zu einem Flashmob in den Münchner S-Bahnen getroffen, um gegen das Alkoholverbot zu protestieren. Dabei entstand ein Sachschaden von 230.000 Euro.“3

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In der Lindwurmstraße nahe beim Sendlinger Tor

Siehe auch „Medien“.


1 Foto © Volker Derlath

2 Gaudiblatt vom Februar 2011

3 Süddeutsche Zeitung 292 vom 19. Dezember 2011, R 3. Vgl. auch Süddeutsche Zeitung 293 vom 20. Dezember 2011, R 5.

4 Foto © Volker Derlath

Überraschung

Jahr: 2011
Bereich: Lebensart

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