Materialien 1968
General ergriff die Flucht
… Als das Hakenkreuz auf der Leinwand erschien, gab es Beifall und Bravorufe. Als Mitglieder der sozialistischen Arbeiterjugend und der Internationalen Studentischen Kriegsdienstgegner bei dem Satz: „Dann gelang es den Russen bei Baku, die Deutschen zum Stehen zu bringen“ in die Hände klatschten und „Gott sei Dank“ riefen, wurden sie aus dem Saal geprügelt.
Am Donnerstagabend hatte sich der „Kameradenkreis ehemaliger Panzergruppen“ getroffen, um bei dem Film „Kameraden unterm Edelweiß“ (hergestellt im Auftrag des Obersten Kommandos der Naziwehrmacht) in Kriegserinnerungen zu schwelgen. Dabei kam es zu Zwischenfällen. Peter P., einer der Anwesenden, der den Krieg als Offizier in der Sowjetunion erlebte, distanzierte sich von der Veranstaltung: „Der Krieg wurde wie ein Frühjahrsmarsch um den See, nur mit einigen Hin-
dernissen, gezeigt. Die jungen Leute haben nachgedacht. Sie wurden geschlagen und Kommuni-
stenschweine geschimpft. Es ist eine Schande für uns.“
Abendzeitung 263/264 vom 2./3. November 1968, 44.