Materialien 1977
„Blatt“macher
Mit Freude und Genugtuung las ich im Bayernkurier den Artikel von Anne Born: „Blatt“macher als Scharfmacher. Endlich kümmert sich jemand um diese rote Hetze, diese Pamphlete, diese linksra-
dikalen Helfershelfer der Terroristen. Aber nicht genug mit diesem „Blatt“! Seit einiger Zeit hängt, über ganz Bayern mit einer Auflage von 20.000 Exemplaren verbreitet, ein „Bayrischer Informa-
tionsdienst“ an allen Kiosken. Er täuscht über seine zutiefst terroristischen Aussagen mit einem auf der Kopfleiste gut sichtbaren, an das offizielle Bayernwappen erinnernden „Freistaat“-Emblem hinweg. Daneben gibt es das wohl übelste Blatt, das ich je in Bayern gesehen habe. Ein „Martin-Greif-Bote“, dessen empörender l65seitiger Inhalt die Staatsanwaltschaft über Jahre hinaus mit Presseinhaltsdelikten beschäftigen könnte, wenn sie sich die Mühe des Durchlesens machen wür-
de. Der „Bote“ wird von einem Heinz Jacobi herausgegeben, der den Kirchen schon mit einer „Ak-
tion Froher Heide“ (Aufforderung zum Kirchenaustritt) zu schaffen machte. Der darf auf jeder Sei-
te ungestraft Gewalt verherrlichen, den Staat verleumden und beleidigen.
Eckart Menzler
Zitiert in Der Bote Nr. 8. Der Martin-Greif-Bote. Die politisch-literarische Zeitschrift aus der Martin-Greif-Straße, München 1978, 165 f.