Materialien 1999

„Ganz eindeutig eine lesbenfeindliche Kampagne von rechts“

LeTra, die Münchner Lesbenberatungsstelle, ist jüngst Opfer einer homophoben Hetzjagd geworden. Nachdem die Regelförderung für LeTra 1999 auf 211.302 Mark aufgestockt und im Nachtragshaushalt ein einmaliger Zuschuss von 76.600 Mark für Umzugs- und Mietkosten von der rot-grün-rosa Rathauskoalition im Sozialausschuss bewilligt wurde, hielt die Freude darüber nicht lange an. Die CSU-Opposition – angeführt von Stadträtin Gisela Oberloher – hat durch obskure Zahlenbeispiele und diffamierende Darstellung eine beispiellose Hetzkampagne losgetreten. An dieser bodenlos diskriminierenden ‘Hexenjagd’ rund um LeTra haben sich das Magazin Focus und das Münchner Wochenblatt auf besonders unseriöse, einseitige Weise hervorgetan. Die Beratungsstelle in einem im Hinterhof gelegenen Ladenlokal in der Dreimühlenstraße wurde zudem eine Woche lang von TV-Teams von RTL und Sat 1 belagert. So konnte von vernünftigem Arbeiten tatsächlich keine Rede sein.

Die drei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen, die Sozialpädagoginnen Lotte Gareis und Ulrike Mößbauer sowie die Soziologin Martina Weiland versuchen massiv, sich gegen die Kampagne von rechts zu wehren und fanden dabei auch vielfältige solidarische Unterstützung aus der community. Mit Ulrike Mößbauer sprach Marion Hölczl.

Rosa Liste-Zeitung: Habt Ihr mit dieser homophoben Kampagne der vergangenen Wochen gerechnet?

Ulrike Mößbauer: Nein, überhaupt nicht. Denn LeTra hatte bereits im vergangenen Jahr eine sehr starke Lobbyarbeit geleistet. Zusätzlich brachte eine vom Sozialreferat durchgeführte Befragung bei allen städtischen Beratungsstellen eklatante Lücken zutage: Lesben und Schwule sind in München bei der psychosozialen Beratung völlig unterversorgt. LeTra wurde dann vom Stadtrat eine Stellenerweiterung genehmigt und unsere Regelförderung von rund 115.000 Mark im vergangenen Jahr auf 211.000 Mark in diesem Jahr aufgestockt. Als am 1. Juli im Nachtragshaushalt ein Beschluss über eine einmalige Zahlung von 76.000 Mark gefasst wurde, um unseren Umzug und neue Räume zu finanzieren, wurde die Kampagne gegen LeTra durch kräftige Unterstützung einiger Stadträtinnen und Stadträte losgetreten. Dass die Münchner Presse sofort gegen uns auf den Plan gerufen wurde, hat mich schon sehr überrascht; vor allem die negative Berichterstattung in der Süddeutschen Zeitung und Abendzeitung.

Mit dem Artikel im Magazin Focus erreichten die diskriminierenden Angriffe dann ihren vorläufigen Höhepunkt.

Wir haben die Focus-Redakteurin bereits mit großem Unbehagen zum Interview empfangen. Dass wir ihr schließlich in unseren Räumen eine Stunde lang Rede und Antwort gestanden haben, war im nachhinein komplett überflüssig. In dem Artikel steht rein gar nichts von dem drin, was wir ihr über unsere Arbeit mitgeteilt haben. Eigentlich hatte sie ganz genaue Informationen über unsere Tätigkeit, aber offensichtlich kein Interesse an einer korrekten Darstellung.

Die CSU und einige Presseorgane haben sich über „lesbische Spieleabende“ und „lesbische Bergtouren“ organisiert durch LeTra aufgeregt.

Ich möchte hier ausdrücklich richtig stellen, dass keine hauptamtlichen Mitarbeiterinnen von LeTra lesbische Bergtouren organisieren. Wir bieten allerdings „offene Lesbentreffen“ an: Frauen sollen anonym und unverbindlich die Möglichkeit haben, zu uns zu kommen und Kontakte zu knüpfen. Der Rahmen für diese so genannten „niedrigschwellige Angebote“ kann schon mal ein Spieleabend oder eine Kneipentour sein.

Was ist dran an der im Focus veröffentlichten Behauptung, „das Rathaus sponserte 1998 jede Lesbe bei LeTra mit etwa 700 Mark“?

Nichts. Die Beratungszahlen, die die Redakteurin zugrunde gelegt hat, sind uralt. Außerdem hinkt diese Rechnung sowieso komplett. Denn die Telefonberatung von LeTra ist nur ein geringer Teil unserer Tätigkeit. Wir beraten auch Fachpersonal anderer psychosozialer Einrichtungen oder machen für pädagogische und psychosoziale Fachkräfte Fortbildungen, führen Gruppenangebote durch, leiten Informationsveranstaltungen beispielsweise für Eltern von lesbischen Kindern. Wichtig ist uns auch, die Öffentlichkeitsarbeit zu intensivieren. Also eine Fülle von Angeboten und Tätigkeiten neben der reinen Telefonberatung. Aber mir ist natürlich klar, dass mit solchen fingierten Zahlen am besten Stimmung gemacht werden kann. Die Leute regen sich als Steuerzahler am meisten über hohe Ausgaben auf.

Teile der Medien und CSU suhlen sich jedenfalls in schöner Einmütigkeit in ihrer diffamierenden Kampagne gegen Lesben.

Es ist ganz eindeutig eine Kampagne von rechts. Ganz stark verwickelt ist natürlich die CSU, federführend CSU-Stadträtin Gisela Oberloher, deren Verhalten von einem ausgeprägtem Lesbenhass motiviert sein muss. Die Kampagne ist für mich Ausdruck einer gesellschaftlichen Diskriminierung. Mir kommt es vor, als ob jetzt zurückgeschlagen wird, um weitere Erfolge für Lesben zunichte zu machen. Nach dem Motto: Wir sorgen dafür, dass Ihr nicht rauskommt. Denn LeTra hatte zuletzt viele öffentlichkeitswirksame Auftritte wie kürzlich mit der Plakat-Aktion „Lesben in Sicht“ und eigentlich auch eine gute Presse. Das Schreckliche daran ist, dass sich viele Lesben tatsächlich durch diese negativen Berichte einschüchtern lassen.

Wäre die Woge der Empörung auch so hoch geschlagen, wenn das Füllhorn über eine andere Beratungsstelle als die für lesbische Frauen ausgeschüttet worden wäre?

Wohl kaum. Und das hat zum einen damit zu tun, dass lesbische Frauen für viele Medien ein reißerisches Thema sind. Zudem sind Lesben eine diskriminierte Gruppe, der sowieso mit vielen Vorbehalten begegnet wird. Der Konflikt darüber, dass „ausgerechnet die was kriegen“, scheint geradezu vorprogrammiert.

Welchen Schaden hat die Hetzkampagne angerichtet?

Ich habe die Befürchtung, dass bei der Münchner Bevölkerung mehrheitlich ein negatives Bild unserer Arbeit entstanden ist. Viele denken jetzt wahrscheinlich, dass Steuergelder verschwendet werden. Das alles verhält sich äußerst kontraproduktiv zu dem, was wir eigentlich mit der Plakat-Aktion „Lesben in Sicht“ erreichen wollten. Ich weiß nicht, ob der Schaden in absehbarer Zeit wieder gutzumachen ist.

CSU-Stadträtin Gisela Oberloher sieht jedenfalls in Lesben „ganz normale Frauen, für die es genug andere Beratungsstellen gibt“.

Natürlich sind Lesben ganz normale Frauen. Nur leben sie nicht in einer ganz normalen Situation und haben auch nicht ganz normale Rechte. Die Lebenssituation von Lesben unterscheidet zu der von zu heterosexuellen Frauen sehr stark durch die gesellschaftliche Ausgrenzung und rechtliche Benachteiligung.

Warum ist es für Lesben mit psychosozialen Problemen so schwer, in eine allgemeine städtische Beratungsstelle zu gehen?

Weil die meisten Beratungsstellen nicht über die Lebenssituation von Lesben informiert sind, geschweige denn über die psychische Situation von Lesben oder von Frauen im Coming-Out. Das hat die vom Sozialreferat durchgeführte und im vergangenen Jahr veröffentlichte Befragung sehr deutlich gemacht. Hinzu kommt die enorme Schwellenangst für Frauen, sich bei einer Beratungsstelle zu ihrem Lesbischsein zu bekennen. Das Outing ist aber wiederum wichtig, um die Problemsituation analysieren zu können. Und wenn sich Lesben outen, müssen sie seitens der Beraterinnen und Berater mit Vorurteilen und Unverständnis rechnen. Diese Probleme haben sie in unserer Beratungsstelle nicht.

Seit 1999 teilen sich in der lesbischen Beratungsstelle drei hauptamtliche Mitarbeiterinnen zwei Vollzeitstellen. Worin liegt der Schwerpunkt der Arbeit von LeTra?

Neben den psychosozialen Beratungsaufgaben haben wir unsere Öffentlichkeitsarbeit verstärkt. Zudem sind die Beratungs- und Gruppenanfragen, insbesondere Coming-Out-Gruppen, stark gestiegen. Wir haben verschiedene Gruppenangebote wie ein offener Lesbentreff, Lesben ab 40, Lesben ab 50, Lesben in Trennungssituationen, lesbische Mütter und jetzt neu in Zusammenarbeit mit der SUB-Beratungsstelle die Gruppe Eltern von Lesben und Schwulen. Seit Januar teilen sich bei LeTra zwei Sozialpädagoginnen und eine Soziologin zwei Vollzeitstellen. Dadurch ist allerdings die räumliche Einschränkung in unserem Ein-Raum-Büro noch extremer spürbar, da wir nie parallel Beratungen durchführen können. Wir sind momentan auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten, die verkehrsgünstiger und im lesbisch-schwulen Viertel liegen.

Für Lesben ist LeTra die einzige Anlaufstelle in München. Welche Frauen kommen zu Euch?

Der Großteil der Frauen, die sich an uns wenden, befinden sich im Coming-Out. Sie leben oft noch versteckt, sind unsicher oder sehr ängstlich. Diese Frauen in ihrer Coming-Out-Phase psychosozial zu betreuen, macht den Schwerpunkt unserer Arbeit aus. Dabei ist für die Frauen übrigens ganz wichtig zu erfahren, dass wir selber alle lesbisch sind. Es gibt dann noch Frauen, die bereits in ihrer lesbischen Identität sicher sind, aber ganz spezifische Probleme wie Beziehungsprobleme, Isolation oder Einsamkeit haben. Grundsätzlich sind alle Altersgruppen vertreten mit einem leichten Schwerpunkt bei den 20- bis 40jährigen.

Wie sieht ganz konkret die Beratung aus ?

Die erste Kontaktaufnahme läuft eigentlich immer über das Telefon. Hierbei ist die Anonymität ein ganz wichtiger Punkt. Dabei gilt es erst mal Vertrauen zu schaffen. Viele Frauen kommen dann persönlich in unsere Beratungsstelle oder entscheiden sich für ein Gruppenangebot. Andere wiederum möchten lieber weiter telefonisch beraten werden.

In welcher Verfassung rufen die Frauen an?

Sehr häufig rufen Frauen in extremen Krisensituationen an. Sie sind ängstlich, unsicher und stehen unter großem emotionalen Leidensdruck. Die Angst vor der Reaktion der Umgebung – Familie und Arbeitsplatz – ist meist das zentrale Thema. Oft wissen die Frauen auch gar nicht, wie ein lesbisches Leben aussehen könnte. Viele haben auch das Bild im Kopf, dass etwas nicht mit ihnen stimmen würde. Gemeinsam ist fast alle Frauen, dass sie einen langen Weg hinter sich haben, bevor sie bei LeTra anrufen. Wir machen sehr oft bei der Telefonberatung zunächst Krisenintervention, bis die Frauen eine andere Beratungsmöglichkeit gefunden haben.

Woher wissen Frauen von der Lesbenberatung?

Die meisten schauen im Telefonbuch nach, wo wir als Lesbentelefon vermerkt sind. Viele Frauen bestätigen uns, dass sich diese Direktheit sehr bewährt hat. Die Frauen sehen darin eine Erlaubnis, dass sie das Thema gleich ansprechen dürfen. Wenn sie bei einer anderen Beratung anrufen, fürchten sie, durch ihr Lesbischsein auf Ablehnung zu stoßen. Es rufen hier auch ganz viele Frauen an, die Angst davor haben, zu sagen: Ich bin lesbisch. Sie informieren sich bei uns zunächst mal ganz unverfänglich darüber, wo denn „solche Frauen“ hingehen können. Bis sich eine Frau im Laufe der Telefonberatung zu ihrem eigenen Lesbischsein bekennt, dauert es eine ganze Weile.

Neben der Beratung ist Öffentlichkeitsarbeit ein weiterer Teil Eurer Arbeit. Was war Euer Anliegen bei der bereits mehrfach erwähnten Plakat-Aktion „Lesben in Sicht“?

Ganz allgemein lesbisches Leben sichtbar machen. Mit dieser Aktion wollten wir die Vielfalt von Lesben in München zu zeigen und konkret auf unsere Beratungsstelle hinweisen. Viele lesbische Frauen haben erst aufgrund der Plakat-Aktion von LeTra erfahren und dann an uns gewandt. Bei der Allgemeinheit sollte in den Köpfen etwas bewegt werden bis hin zu mehr Toleranz. Wir haben bereits Anfragen aus anderen Städten, die planen, eine ähnliche Kampagne durchzuführen. Die Kampagne war sehr wirksam, die Resonanz hält immer noch an.

Wie hat die Unterstützung durch die Stadt ausgesehen?

LeTra hat durch die Stadt München einen sehr günstigen Preis bei der Deutschen Städtereklame bekommen. Anders hätten wir uns das nie leisten können. Die Plakate wurden außerdem über den städtischen Verteiler, beispielsweise auch dem Schulverteiler, verschickt. Die Zusammenarbeit mit der Stadt verläuft überhaupt sehr gut und äußerst angenehm.

Stichwort „Sichtbarkeit von Lesben“: Warum tun sich Lesben viel schwerer als Schwule, sich in der Öffentlichkeit zu outen?

Ich denke, das hat viel mit dem gesellschaftlichen Status von Frauen zu tun. Aber auch mit ihrer Erziehung, erst mal zurückhaltender zu sein. Lesben sind vielleicht auch ängstlicher, weil sie sich grundsätzlich als Frau gefährdet fühlen. Sie fürchten sich – und das ist nicht ganz unbegründet – als Lesbe zusätzlich Angriffsfläche zu bieten. Hinzu kommt die finanzielle Situation von Lesben. Sie sind natürlich ganz allgemein schlechter gestellt als schwule Männer. Lesben und Schwule haben auch geschichtlich eine andere Tradition: Lesben haben sich sehr stark in der Frauenbewegung engagiert, sich aber dort selten als lesbische Frauen zu erkennen gegeben. Im Gegensatz dazu gibt es zwar eine sichtbare Schwulen- aber keine Männerbewegung.

Wie könnten Lesben sichtbarer werden?

In der Öffentlichkeit müssen vermehrt Aktionen gestartet werden, um zu zeigen, dass es eine Vielfalt von Lesben gibt und wie ihre jeweilige Lebenssituation aussieht. Das kann durch Veranstaltungen oder Stände passieren. In den Medien muss verstärkt über den Alltag von Lesben berichtet werden. Großen Handlungsbedarf sehe ich auf politischer Ebene in Hinblick auf eine rechtliche Gleichstellung und ein Antidiskriminierungsgesetz. Das betrifft Schwule ja gleichermaßen, und da können wir auch zusammenarbeiten.

Ist eine Zusammenarbeit von Schwulen und Lesben wie in der Rosa Liste sinnvoll?

Rosa Liste ist wichtig und auch sehr wertvoll. Sie ist eine politische Lobby, die aus der Basis entstanden ist. Uns Lesben und Schwule eint ja auf politischer Ebene der Kampf um die Gleichstellung unser Lebensform. Somit ist eine gemeinsame Position durchaus sinnvoll. Ich persönlich finde es auch gut, in der Öffentlichkeit verstärkt gemeinsam aufzutreten und so die Homosexualität von Männern und Frauen sichtbar zu machen. Eine eigene schwul-lesbische WählerInneninitiative und ein schwuler Rosa-Liste-Stadtrat haben eine enorme Wirkung in der Öffentlichkeit. Sich als Lesben und Schwule allein auf die Grünen zu verlassen, wäre etwas völlig anderes. In München hat sich sehr viel verändert, was ich ganz klar auf Rosa Liste zurückführe und ihre Regierungsbeteiligung im Münchner Stadtrat.

Die beiden Beratungsstellen von LeTra und SUB arbeiten ja mittlerweile auch sehr eng zusammen.

Die Zusammenarbeit läuft sehr gut. Das liegt sicherlich daran, dass wir politisch weitgehend übereinstimmen und uns auch persönlich sehr schätzen. Gerade hier in München zeigt sich, dass LeTra und SUB gemeinsam viel bewirken können.

Hat sich also das in der Vergangenheit oft schwierige Verhältnis von Lesben zu Schwulen allgemein positiv gewandelt?

Nicht unbedingt. LeTra arbeitet zwar sehr eng mit der SUB-Beratungsstelle und Rosa Liste zusammen, also mit Schwulen, die politisch aktiv sind, aber gleichzeitig nicht die große Masse der Schwulen repräsentieren. Da herrscht immer noch in vielen Kreisen eine enorme Frauenfeindlichkeit vor. Zudem scheinen 25 Jahre Frauenbewegung – und das verblüfft und ärgert mich schon manchmal – an vielen Schwulen spurlos vorübergegangen zu sein. Anhand von Themen wie „Pädophilie“ und „sexuelle Gewalt“ zeigt sich nach wie vor die Grenzen der Gemeinsamkeit und Akzeptanz.

Abschließende Frage: Welche Bedeutung hat der CSD für Dich, der diesmal besuchermäßig alle Rekorde brach?

Eigentlich hat der CSD eine politische Bedeutung, deshalb finde ich es schade, dass er zunehmend kommerzialisiert wird. Aber natürlich ist das Signal ganz wichtig, dass sehr viele Lesben und Schwule auf die Straße gehen und die Bevölkerung sieht, wieviele wir sind. Auch persönlich ziehe ich sehr viel Kraft aus diesem Gemeinschaftserlebnis. Es wäre eigentlich eine gute Möglichkeit, politische Botschaften zu vermitteln, die allerdings bei den Berichten über den CSD immer weniger aufgegriffen werden. Das ist wiederum ein Resultat der zunehmenden Kommerzialisierung, da der politische Aspekt immer mehr verloren geht. Leider findet die breite Masse der Lesben und Schwule viel weniger Beachtung als ein paar wenige schrille Paradiesvögel. Der CSD hat immer mehr die Tendenz, zu einer Art Karneval in Rio – einem bunten Straßenfest – zu werden. Trotzdem feiern wir uns beim CSD nicht nur, sondern fordern immer noch unsere Gleichberechtigung. CSD sollte nicht nur Party sein, sondern auch Politik.


Zeitung rosa liste münchen. Nachrichten der schwul-lesbischen WählerInnen-Initiative München vom August/September 1999, 2 ff.

Überraschung

Jahr: 1999
Bereich: Schwule/Lesben

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