Flusslandschaft 1975
Alternative Medien
Anatol Gardner erhält wegen des Titelbildes des Blatt 41 einen Strafbefehl über 80 Tagessätze à 40 DM, der später zu 1.800 DM ermäßigt wird.1 Siehe auch „Militanz“.
Vom Oktober 1975 bis 1979 erscheint als Nachfolger von Wir wollen alles die Autonomie. Materi-
alien gegen die Fabrikgesellschaft. Die Redaktion verantworten die Arbeitersache (München), die Proletarische Front (Hamburg) und der Revolutionäre Kampf (Frankfurt). „Die AUTONOMIE ist eine linksradikale Zeitschrift in der Tradition der antiautoritären Bewegung. Sie konzentriert sich auf eine Diskussion und eine kämpferische Realität, die hierzulande immer zu kurz gekommen ist: auf den Kampf gegen die Arbeit, auf die Verweigerung, auf die Revolte und die Subversion. Wir versuchen, die verschüttete Tradition dieser Kämpfe und Bewegungen aufzuspüren; ebenso befas-
sen wir uns mit diesen oft organisationsfeindlichen, aber revolutionären Kräften, die sich heute – im Osten wie im Westen – im Inneren der Gesellschaft entwickeln. Zu ihnen gehört für uns auch die Alternativ- und Gegenkulturbewegung. Die Zeitschrift soll ein theoretischer Beitrag für die Herausbildung einer neuen und erfahreneren Revolte sein.“2 Von 1979 bis 1985 erscheint nach internen Auseinandersetzung die Autonomie – Neue Folge unter der Redaktion der Hamburger. „In gewisser Weise stellt die ‚Autonomie – Neue Folge’ in der personellen Kontinuität einzelner MitarbeiterInnen so etwas wie eine historische Brücke von der Studentenrevolte bis zur autono-
men Scene in den 80er Jahren dar.“3
Am 24. November durchsucht ein Polizeiaufgebot den Trikont-Verlag. Die Beamten forschen nach Bommi Baumanns „Wie alles anfing“.
(aktualisiert am 23.5.2018)
1 Siehe www.ur.dadaweb.de/dada-p/P0000901.shtml.
2 Heinzelpress Nr. 26/1976, 28, zit. in: www.ur.dadaweb.de/dada-p/P0000738.shtml.
3 Geronimo. Feuer und Flamme. Zur Geschichte der Autonomem, Berlin/Amsterdam 1990, 61.