Flusslandschaft 1969
Umwelt
Ein Mitbürger wundert sich, dass an bayrischen Badestränden für das gemeine Volk so wenig Platz zur Verfügung steht und beschließt auf eigene Faust festzustellen, wo Privatbesitz den Zugang zu den Seen verhindert. Er löst damit einige Proteste aus, die allerdings Jahre später wieder versan-
den.1 Auch 2011 erfreut sich die Domänenverwaltung des Grafen von Toerring-Jettenbach viel-
fältiger Einnahmen aus einem riesigen Bestand von Grundstücken, Wäldern und Seen in Bayern. Im Freistaat herrscht immer noch der Adel.
Der bayrische Ministerrat beschließt am 5. August den Bau eines neuen Großflughafens für Mün-
chen bei Erding. Die Kosten für den 28 km vom Stadtzentrum entfernt gelegenen Flughafen Mün-
chen II werden auf 1,4 Milliarden DM geschätzt.2
Während von 1950 bis 1969 die Bevölkerung der BRD um 20 Prozent zunimmt, steigt in dieser Zeit die Produktion von Kunststoffen um das 40fache und löst eine Mülllawine aus.
Bernard Charbonneau, der in Deutschland noch zu entdeckende radikale Ökologe, schließt sein Buch „Le Jardin de Babylone“ (Paris 1969) mit dem Aufruf: „Das Wunder von Babylon ist dieser irdische Garten, den wir nun gegen die Mächte des Todes verteidigen müssen.“
(zuletzt geändert am 30.6.2020)
1 Siehe „Baden nur für Reiche“ von Guy von Auer.
2 Siehe „Sonst legen wir euch um“.