Flusslandschaft 1963

Kommunismus

In den ersten Nachkriegsjahren formulierten paranoide Verschwörungstheoretiker, „wenn es wahr wäre, dass Hitler so viele Juden umgebracht hat, so wären diese jetzt nicht wieder hier, um sich zu beklagen. Diese Klagen sind der beste Beweis dafür, dass sie lügen“. Der Beweis beruhte gerade darauf, dass er nicht möglich war. Mit dem aufkommenden Antikommunismus entstand ein neue wahnhafte Konstruktion: Gerade die Nichtnachweisbarkeit von Untergrundtätigkeit ist der Nachweis von Untergrundtätigkeit. Rolf Gramke beschreibt in Schwarz auf Weiß1 eine Auseinandersetzung, die zu nichts führt.2 In Zeiten eines hysterischen Antikommunismus bleibt Gramke, einem der wenigen Kritiker des herrschenden Wirtschaftssystems, nichts anderes übrig, als behutsam und sachlich zu argumentieren. Noch ist er ein Rufer in der Wüste.3


1 „Schwarz auf Weiss“ gilt als „subversives“ Lokalblatt, herausgegeben von Rolf Gramke und Hans-Werner Sass, das etwa 1965 sein Erscheinen einstellen muss.

2 Siehe auch „Streng geheim …“ von Rolf Gramke.

3 Siehe „Der Weg zur Freiheit“ von Rolf Gramke.

Überraschung

Jahr: 1963
Bereich: Kommunismus