Flusslandschaft 1982
Wohnen
Die Bürgerinitiative „Rettet Neuhausen“ lädt für den 17. Juli in die Blutenburgstraße 66, um über den Abriss von neun Häusern im Viertel zu informieren.1 – Neuhauser Bürger demonstrieren am 3. Dezember gegen die Vertreibung von Mietern.2
Seit Oktober 1980 traf sich die „Aktionsgemeinschaft Münchner Mieterinitiativen“, ein Zusam-
menschluss von etwa dreißig Gruppen. Am 10. Dezember 1982 entsteht daraus der Verein Mieter helfen Mietern, Münchner Mieterverein e.V., der zunächst Beratungsstellen im Westend, in Neu-
hausen und in Haidhausen führt. 1984 kommen Stadtmitte und Schwabing, 1989 Neuperlach dazu. 1997 berät der Verein 8.000 hilfesuchende Mieterinnen und Mieter.3
Die Bewohner in der Kirchenstraße 28 in Haidhausen wehren sich gegen die Sanierung ihres Hau-
ses. Transparente an der Fassade protestieren gegen „Luxussanieren, Spekulieren!“ Im Dezember lässt der Vermieter die Fenster mit Farbe zukleistern; „Unbekannte“ verspritzen Buttersäure im Treppenhaus. Der Terror vertreibt alle Mietparteien bis auf zwei. Trotzdem, einer der Mieter meint: „Unser Protest hat hoffentlich bewirkt, dass die Bereitschaft von Mietern, sich zu wehren, gestiegen ist. Und dass er Spekulanten, die in Haidhausen das schnelle Geld machen wollten, ab-
geschreckt hat.“4
1 Siehe „Rettet Neuhausen“.
2 Vgl. Süddeutsche Zeitung 283/1982.
3 Vgl. „15 Jahre Mieter helfen Mieter“ in: Haidhauser Nachrichten 1 vom Januar 1998, 3; vgl. „15 Jahre MHM“ in den Westend Nachrichten. Stadtteilzeitung für das Westend und die Schwanthaler Höh’ 48 vom Februar 1998, 10 ff.
4 Haidhauser Nachrichten 1 vom Januar 2000, 5.