Flusslandschaft 2012

Militanz

„Wo es Macht gibt, gibt es Widerstand. Und doch oder vielmehr gerade deswegen liegt der Wi-
derstand niemals außerhalb der Macht.“ Michel Foucault

Ab und zu erreichen uns Nachrichten aus fremden Landen, in denen Oppositionelle dem herr-
schenden Druck offensiv entgegen treten. Diese Haltung favorisieren auch einige Münchnerinnen und Münchner.1

In der Nacht vom 4. auf den 5. Januar werden zwei Scheiben des Einwohnermeldeamtes in der Leonrodstraße 21 vollkommen entglast.

In der Nacht vom 21. auf den 22. Februar brennen drei Fahrzeuge des Amtes für Wohnen und Migration aus.

1. März: Fünfzig Fahrkartenautomaten der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) werden be-
schädigt.

In der Nacht vom 13 auf den 14. April wird ein Farbanschlag auf das Lebensschützerzentrum der christlichen Fundamentalist_Innen von Euro Pro Life in der Westendstraße 78 verübt.

In der Nacht vom 21. auf den 22. Mai kleben Unbekannte fünfzehn Plakate an Wände zweier Schulen.

Am Dienstag, 22. Mai, werden Farbflaschen auf die Freigängerabteilung der Justizvollzugsanstalt München in der Leonrodstraße 53 geworfen.

In der Nacht zum Mittwoch, 23. Mai, gehen zwei Autos der Telekom in Nähe des Rosenheimer-
platzes in Flammen auf. Die Polizei geht von mutwilliger Brandstiftung aus.

Das Kreiswehrersatzamt auf dem Bundeswehrgelände in der Dachauerstraße 128 in Nähe zum Olympiapark wird in der Nacht zum 24. Mai zum Ziel von Steinwürfen.

Die Stadtsparkasse in der Schleißheimerstraße 220 wird in der Nacht vom 24. auf den 25. Mai rot eingefärbt.

In dieser und der vorhergehenden Nacht werden etwa fünfzehn BILD-Zeitungskästen niederge-
brannt.

Am Samstag, 2. Juni, wird in der Technischen Universität in der Gabelsbergerstraße eine Scheibe eingeworfen sowie das Schaufenster beim frisch renovierten Lidl in der Luisenstraße.

Am Montag, 4. Juni, findet ein Farbanschlag auf das Mobil Center der Deutschen Bahn am Kurfür-
stenplatz in Schwabing statt.

Am 6. Juni wird das Einwohnermeldeamt in der Leonrodstraße 21 mit mehreren Steinen und Farbbomben angegriffen. Es werden Scheiben und Arbeitsgeräte zerstört und eingefärbt.

Vom 7. bis 11. Juni kommt es zu elf Brandstiftungen an Zeitungskasten und dem Verteilen eines Flugblattes.

Am Freitag, 8. Juni, werden mehrere Scheiben des Immobilienbüros Aigner-Immobilien in der Ruffinistraße 26 eingeworfen und die im Schaufenster stehenden Bildschirme mit gelber Farbe versehen. Der Laden ist für Verdrängung, Umstrukturierung, Luxussanierung und gewinnbrin-
gende Immobilieninvestitionen bekannt.

In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni wird der bayrische Landtag in München mit einer Farb-
flasche beworfen. Die Täter: „Das Maximilianeum, in dem der Landtag tagt, ist seit seiner Grün-
dung durch einen Monarchen eine Abbildung der hierarchischen, konkurrenz- und leistungs-
orientierten Gesellschaft, in der wir leben.“

Von Oktober 2012 bis Juli 2013 wird über sechzig mal gegen das geplante Justizzentrum am Leonrodplatz gesprayt: „Justizzentrum verhindern“, „Revolte heißt Leben“ etc.

Näheres zu den hier aufgeführten Fällen findet Ihr unter www.agmuenchen.blogsport.de/direkte-aktionen/ und www.linksunten.indymedia.org und www.directactionde.ucrony.net.


1 Siehe „Remember remember the 6th of december“.

Überraschung

Jahr: 2012
Bereich: Militanz