Flusslandschaft 1959

Kinder

Der Runde Tisch »Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren« konstituiert sich am 17. Februar 2009 auf Empfehlung des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestags nach der Eingabe des Vereins ehemaliger Heimkinder an den Präsidenten des Deutschen Bundestages vom Februar 2006. Immer wieder hatten ehemalige Heimkinder schon seit den 70er Jahren darauf hingewie-
sen, wie sie missachtet, misshandelt und missbraucht, durch Zwangsarbeit ausgebeutet sowie verletzt und beschädigt wurden. Die vom Münchner Sozialreferat in Auftrag gegebene Studie stellt u.a. fest: „… es kam auch in München zu Übergriffen, Verfehlungen, Misshandlungen und sexuel-
lem Missbrauch …, die großes Leid verursacht haben. Es ist vielfach Unrecht geschehen, auch wenn diese Taten heute straf- und zivilrechtlich längst verjährt sind. Viele der ehemaligen Heim-
kinder erleben, dass ihre Erfahrungen aus der Zeit im Heim bis heute nicht nur in ihren Erinne-
rungen, sondern auch in körperlichen, psychischen und materiellen Beeinträchtigungen nachwir-
ken. Die ständigen Demütigungen, die sie erlebt haben, die mangelnde Zuwendung sowie die Zuschreibung von Diagnosen wie z.B. ‚schwer erziehbar’, ‚aggressiv’ oder auch ‚schwachsinnig’ haben bei vielen von ihnen zu bleibenden starken Verunsicherungen und Selbstzweifeln, zu De-
pressionen, zu Gefühlen von Ohnmacht und Angst oder auch zu Hass und Wut geführt. Sie hatten keine Möglichkeit, ein stabiles Selbstwertgefühl aufzubauen …“1 Gustl Angstmann erinnert sich an die seelische Not der Zeit. In den 70er Jahren fand er in Peter Schult den ersten Menschen, der ihm liebevoll begegnete.2


1 Projekt Aufarbeitung der Heimerziehung (Fürsorgeerziehung) zwischen den Jahren 1950 bis ca. 1975 in München, 19, www.ris-muenchen.de/RII2/RII/DOK/…/2355511.pdf.

2 Siehe „Damals ohne Peter“ von Gustl Angstmann und die Web-Seite des „Vereins ehemaliger Heimkinder e.V.“ www.veh-ev.eu/

Überraschung

Jahr: 1959
Bereich: Kinder