Flusslandschaft 1971
Umwelt
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Studierende der Pädagogischen Hochschule in München-Pasing beschäftigen sich mit der Analyse bestehender Miseren sowie der Visualisierung derselben.
Etwa 20 km nördlich von München liegt Neufahrn, zunächst eine ländliche Gemeinde, bis sich vor wenigen Jahren eine große Kosmetikfirma, eine Fabrik für Baufertigteile sowie Papier- und Papp-
fabrikation und anderes angesiedelt haben. Das Dorf bekam mit Wohnblocks, Reihenhäusern und einem neu geplanten Schulgebäude einen städtischen Charakter. Jetzt soll hier der neue Großflug-
hafen gebaut werden. In Neufahrn, in den umliegenden Gemeinden und in Freising formiert sich Widerstand gegen den zu erwartenden Lärm, die Luftverschmutzung und die Intensivierung eines großen Verkehrsaufkommens. Neufahrn steht an der Spitze des Protests und weigert sich, Steuern abzuführen. Am Ortseingang stehen Schilder „Neufahrn, die zum Tode verurteilte Gemeinde“.
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Zeitungsausschnitte von Protestaktionen. In einer 5. Schulklasse der Neufahrner Schule bespricht ein Lehrer, wie Protesttransparente der Kinder aussehen könnten.3
23. Januar: Kundgebung gegen den Großflughafen.4 – 13. März: Kundgebung gegen den Groß-
flughafen.5
Im Juli 1971 kommt es zu einer weiteren Aktion „Seeufer für Millionen — nicht für Millionäre“ der DKP.6
(zuletzt geändert am 30.6.2020)
1 Kunst + Unterricht 11 vom März 1971, Velber bei Hannover, 45.
2 Kunst + Unterricht, Sonderheft 1971. Lehrprogramm Kunstdidaktik, Velber bei Hannover, 93.
3 Siehe „Kinder gegen den Großflughafen“.
4 Vgl. Münchner Merkur 19/1971.
5 Siehe Ludwigs „Gstanzl gegen Fluglärm“; vgl. Abendzeitung 61/1971.
6 Siehe „Umwelt“ in der Flusslandschaft 1970; vgl. Jörg Högemann, Der Baron und die Aktion Seeufer, in: tendenzen. Zeitschrift für engagierte Kunst 86 vom Dezember-Januar 1973, 50 ff.