Materialien 2015

mariae himmelfahrt


Auf den Platz vor dem Einkaufszentrum Mira hat die Polizei ein Gitterareal
bereitgestellt. Außerhalb der Absperrung warten schon antifaschistische Gruppen.


Die Polizei geleitet die Rechtsextremen in den für sie vorgesehenen Käfig.


Dumm, dass der 15. August in Bayern ein Feiertag ist: Mariae Himmelfahrt. Offenbar hat der „Dritte Weg“ daran nicht gedacht. Der Vorplatz vor dem Einkaufszentrum ist sonst sehr belebt. Diesmal sind nur die Antifa und eine Handvoll Anhänger der Rechten anwesend.


Gegendemonstranten skandieren: „Ihr seid nicht das Volk!“ und „Alerta, alerta, Antifascista!“


Vom Dach des Einkaufszentrums beobachten erst ein,
dann zwei Beamte das Verhalten der Gegendemonstranten.


Den ungefähr 30 Rechtsextremen stehen etwa 200 Gegendemonstranten gegenüber.


„Tja, ich bin Veganerin. Und ab und zu brauche ich was Richtiges zwischen die Zähne.“


Eine begeisterte Anhängerin des „III. Wegs“ hat auf ihrem roten Gewand „MIA SAN MIA“ stehen. Der Träger der Fahne mit weiß-blauen Rauten lächelt gequält. Bei ihm habe ich den Eindruck, er könnte sich noch ändern. Die meisten anderen Mitglieder des „III. Wegs“ treten wie empfindungs-
lose Panzer auf.


Tradition und Moderne gehen eine geglückte Verbindung ein. Erstaunlich häufig:
Haferlschuh, Wadlstrümpf, Krachlederne, Tätowierungen, fett gepiercte Ohren …


Eine lautstarke Gegendemonstrantin


Auf den gelben Kärtchen steht „München heißt Flüchtlinge willkommen!“


Ein Gegendemonstrant: „Ich bin für eine klare Haltung gegen die Rechten, aber nicht für Verbote.“


Der letzte Redner endet seinen Beitrag mit einem dreimaligen „Nationaler Sozialismus“.


Unter Polizeibedeckung verlassen die Rechten den Käfig,
begleitet vom Hohn und Spott der Gegendemonstranten.


Der arische Nachwuchs

Solange der CSU-Generalsekretär wie im September 2014 sagen kann, „Lampedusa darf kein Vorort von Kiefersfelden werden“, solange werden wir auch solche Veranstaltungen wie den des „III. Wegs“ ertragen müssen.


Text und Fotos: Franz Gans

Überraschung

Jahr: 2015
Bereich: Rechtsextremismus