Materialien 2015
Advent! Advent! Das Weltbild brennt
Frauen können nicht zum Kinderkriegen gezwungen werden. Auch das weiß Pegida. Sie – die Frauen – müssen durch „Patriotismus“ dazu gebracht werden. Wie das geht, können die erfahren, die sich montäglich zu den „protestierenden Europäern“ im dahinislamisierenden Abendland begeben. Auf einer Leinwand vor dem Denkmal für Lola Montez’ Verehrer werden die entspre-
chenden Grafiken präsentiert.
Etwas undiszipliniert geht es zu auf beiden Seiten an diesem vorweihnachtlichen 21. Dezember des Jahres 2015 nach dem Jahre Null. Mensch vergisst trotzdem nicht, sich gegenseitig anzuschreien, aber das eher gemässigt und mit einer gewissen Weihnachtsmilde.
Es erinnert an John Carpenters Film „They live“ von 1988. Gleich müsste OBEY (Gehorche!) auf der Leinwand aufflammen. Und sie würden auf die Knie sinken und im gleichgeschalteten Chor mitmurmeln.
Wissen wo es lang geht → → →
Lernen bei Pegida: „Türken“ seien einzeln (oder in ganz ganz kleinen Gruppen) integrierwillig. Alles, was darüber hinausgeht, ist verloren. „Der Türke“ im Rudel ist unintegrierbar.
„Wir werden zu den Siegern gehören.“ Von was auch immer.
„Merkels kranke Seele umarmt die ganze Welt. Aber sie vergißt das eigene Volk.“
Immer wieder „Merkel muss weg!“. Vor Gericht soll sie auch gestellt werden.
Trompetenklänge antifaschistischer Lieder wehen von der Gegenseite herüber. Der Musikant wird bedauert. „Weine, Trompeter. Gott schütze unser Vaterland.“
Die Gegendemo darf sich dem Pegida-Zug anschließen. Die dazwischen installierten Polizist*in-
nen müssen rückwärts laufen, um das linke Gesindel fest im Auge behalten zu können. Ein schön absurder Anblick. OBEY? Nee.
Text und Fotos: Frieda von Bülow