Flusslandschaft 2016

Frauen


Es ist unfassbar: Eine Gruppe von Vergewaltigungsbefürwortern der so genannten „Make Rape Legal“ will sich am Samstag, 6. Februar, weltweit und in München vor dem Nord-Eingang der BMW-Welt treffen. Einige, die sich fürchten, meinen, haltet euch fern von diesen Verrückten, die sind gefährlich. Andere, so zum Beispiel die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit/
IFFF
, Gruppe München, meint, für diese Typen darf im öffentlichen Raum kein Platz sein: „Selbst-
verständlich gehen wir genau dort hin und sagen denen unsere Meinung!“


Es sieht so aus, als ob die Vergewaltiger Muffensausen bekommen haben. Von ihnen ist niemand da oder sie geben sich zumindest nicht zu erkennen. Dafür sind viele Frauen und auch Männer da, die Position für Frauenrechte beziehen.

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Brigitte Obermayer von der IFF meint: „Das Thema ‘Gewalt gegen Frauen’ ist so allgegenwärtig und gesellschaftsfähig, dass wir unsere Aufmerksamkeit dagegen stärken müssen, und zwar Frau-
en und MÄNNER. In diesem Zusammenhang möchten wir Euch informieren, dass die Bundes-
regierung zwar viele Worte um die Frauenquote in Aktienunternehmen macht, aber die Istanbul-
Konvention (CETS No. 210 Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt vom 12. März 2011 (!!!) noch nicht ratifiziert hat.“2

Am Sonntag, 14. Februar findet von 13 – 16 Uhr auf dem Marienplatz das One Billion Rising statt: „Die Zeit ist reif für eine grundlegende Veränderung – die Revolution der Frauen. One Billion Ri-
sing ist der Beginn einer neuen Zeitrechung, die durch die Energie des Tanzes in Gang gebracht wurde. Steh auf, tanz mit! Spreng die Ketten! – Weltweit ist jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens von Gewalt betroffen. Ebenso gewaltig wie diese Zahl ist unser Zorn darüber. Jedes Jahr tanzen 1 Milliarde – auf Englisch One Billion – für eine Welt, in der Frauen nicht länger degradiert, verletzt und ein Leben lang gezeichnet sind. Wir rufen alle Frauen und die Männer, die sie wertschätzen, dazu auf! Die Revolution der Frauen ist eine Revolution der Körper. Wir tanzen, trommeln, singen und lachen, um unseren Weg der Heilung gemeinsam weiter zu gehen. Wir nehmen unseren Platz im Kosmos wieder ein. Wie ein Phönix steigen wir aus der Asche: schöner und reicher an Erfah-
rung, stärker, selbstbewusster, kreativer und solidarischer. Die Verwandlung macht uns stark. Wir fordern: Gerechtigkeit! Denn Gewalt ist keine Sache der Opfer, sondern geht uns alle an! One Billi-
on Rising ist das größte globale Manifest für die Beendigung von Gewalt an Frauen und Mädchen. Mit mehr als 10tausend Veranstaltungen in etwa 190 Ländern. Unser Münchner One Billion Rising ist inklusiv & interkulturell – denn München ist bunt und vielfältig. Das Hauptmotto dieses Jahr lautet „Solidarität mit Frauen auf der Flucht!“ Alle Beiträge werden von einer Gebärdendolmet-
scherin übersetzt. Es gibt eine Choreographie für RollstuhlfahrerInnen sowie Sitzgelegenheiten für Menschen mit Gehbehinderungen. Die Frauen der Welt erwarten Sie und Dich mit interkulturellen Redebeiträgen und freuen sich auf eine Begegnung auf Augenhöhe!“3


„Wir gehen mutig und weltweit für unsere vielfältigen Anliegen und Forderungen auf die Straße und gedenken unserer Vorkämpferinnen ab 17.00 mit Statements von Frauen mit flashmob und Musik und ab 18.20 mit Demo vom Stachus zum DGB-Haus. Bringt Schilder und Transparente mit. Ab 19.00 Frauentags-Empfang der DGB-Frauen im DGB-Haus, Schwanthalerstr. 64 mit Film ‘Töchter des Aufbruchs’ und Gelegenheit, mit der Filmemacherin Uli Bez zu diskutieren.“ Mitten im Schneegestöber stehen sie auf dem Stachus, reden, lachen, eine kleine kampfbereite Truppe von Ver.Di-Frauen, Kurdinnen, Iranerinnen und dabei auch einige Männer.4

Im März soll die Münchner Gruppe der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF) mit dem Anita-Augspurg-Preis der Stadt München ausgezeichnet werden. Auf Druck der CSU vertagt der Personal- und Verwaltungsausschuss die Entscheidung. Der geplante Festakt ist abgesagt. Die IFFF unterstützt wegen der israelischen Besatzungspolitik gegen Palästina die inter-
nationale Kampagne BDS (Boycott, Divestment and Sanctions). Sie wird deswegen von PolitikerIn-
nen, darunter der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Char-
lotte Knobloch, des Antisemitismus bezichtigt.5

Henriette Blümke begleitet am 16. Juli den Slutwalk, der vom Stachus über den Max-Joseph-Platz zum Gärtnerplatz führt.6

„Von den im Jahr 2016 unter Mord und Totschlag, Körperverletzungen, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Bedrohung und Stalking insgesamt erfassten 133.080 Opfern von vollendeten und ver-suchten Delikten der Partnerschaftsgewalt waren 108.956 (81,9%) Personen weiblichen und 24.124 (18,1%) Personen männlichen Geschlechts.“7


1 Fotos: Franz Gans

2 Siehe www.coe.int/de/web/istanbul-convention/home.

3 www.onebillionrising-muenchen.de

4 Siehe Fotos vom „Internationalen Frauentag“ von Cornelia Blomeyer.

5 Siehe „Arme Anita Augspurg!“ von Heidi Meinzolt.

6 Siehe Text und Fotos vom „Slutwalk“ von Henriette Blümke. Siehe auch
www.slutwalk-muenchen.blogspot.de/, www.slutwalk-muenchen.blogspot.de/p/frauen-sollten-sich-nicht-wie-schlampen.html und https://www.facebook.com/SlutWalkMunich/.

7 https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/Partnerschaftsgewalt/Partnerschaftsgewalt_2016.html;jsessionid=47B3E307DEB2069E2E1CDB32FCE93AD8.live2291?nn=63476

Überraschung

Jahr: 2016
Bereich: Frauen