Flusslandschaft 2023
Frauen
Am 8. März streiken 2.000 Frauen im Sozial- und Erziehungsdienst für höhere Löhne; 6.000 Menschen beteiligen sich an der antikapitalistisch geprägten Frauenkampf-Demo.1
frau-kunst-politik e.V. lädt für Samstag, den 11. März, von 17 bis 19 Uhr auf den Sendlinger-Tor-Platz: #bündnis8märz #niunamenos #Bewusstseinsbildung #Sichtbarkeit von frauenfeindlichen Strukturen #migrantischer Feminismus. Leitung: Dr. Corina Toledo, Moderation: Selen Schaeffer, Redebeiträge: Dr. Eiman Tahir, eine männliche Perspektive Inan Ercik, Grußwort von der Bewe-
gung Maria 2.0 München: Renate Spannig und Sr. Susanne Schneider (OrdensFrauen für Men-
schenWürde), Poetry-Slammerin: Sophie Kompe2
Am 25. März wird erneut eine vierstellige Zahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern beim anti-
feministischen „Marsch fürs Leben“ in München erwartet. Die Demonstration richtet sich gegen das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche und findet seit 2021 jährlich statt. „Anne Wild: ‚Antife-
minismus bildet den Kitt, der verschiedene (extrem) rechte, konservative und christlich-funda-
menalistische Milieus zusammenbringt. Darum haben wir die Aktivitäten der Anti-Choice-Bewe-
gung im Blick.‘ In München ist diese Bewegung regelmäßig aktiv. Zweimal im Jahr finden 40-tägi-
ge Mahnwachen vor einer Klinik in Freiham statt, es gibt monatliche Gebetsmärsche, den soge-
nannten ‚1000-Kreuze-Marsch’ und nun den ‚Marsch fürs Leben’. Einerseits setzen die Streichung des Paragrafen 219a StGB im Juni letzten Jahres sowie die Liberalisierung von Abtreibungsgeset-
zen in Spanien oder Frankreich die Anti-Choice-Szene unter Druck. Zu beobachten ist jedoch auch, dass die antifeministische Bewegung dank internationaler Vernetzung gut aufgestellt ist. Diese Netzwerke reichen bis nach München. Redner sind dieses Jahr Kristijan Aufiero und Matt Britton. Aufiero leitet die ‚1000plus-Profemina gGmbH‘, die sich selbst als ‚Beratungsstruktur‘ bezeichnet und die rechte Medienplattform ‚Corrigenda‘ betreibt. Britton ist im Vorstand der US-amerikani-
schen christlich-fundamentalistischen Initiative ‚40 days for life‘, die auch hier in München aktiv ist und aktuell Dauerkundgebungen vor dem Medicare Zentrum in Freiham durchführt. Der Marsch beginnt um 13 Uhr am Münchner Königsplatz und führt durch die Innenstadt. In einigen süddeutschen Städten organisieren Sympathisantinnen und Sympathisanten Anreisen und einige Vereine kündigen weitere Veranstaltungen rund um die Demonstration an. So organisieren die ‚Christdemokraten für das Leben‘ (CDL) vor dem Marsch einen ‚Frühschoppen‘ mit dem Anti-Choice-Aktivisten Paul Cullen und CSU-MdB Stephan Pilsinger, nach dem Marsch will die ‚Jugend für das Leben’ eine ‚Pro Life Rallye’ in der Münchner Innenstadt durchführen. Am Wochenende der Demonstration sind mehrere Gegenaktionen zivilgesellschaftlicher Gruppen geplant. Das ‚Bündnis für das Paradies auf Erden‘ ruft am 24. März um 18:30 Uhr zu einer Demonstration aus-
gehend vom Gärtnerplatz aus auf.“3 Der „Marsch fürs Leben“ führt am 25. März an der Gegende-
monstration des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung München vorbei, die in der Katharina-von-Bora-Straße stattfindet.4 In der Schellingstraße versuchen zwei Dutzend Feministinnen und Feministen den Marsch zu blockieren. Die Polizei geleitet die Abtreibungsgegner um die Blockie-
rer herum.
frau-kunst-politik e.V. lädt im Rahmen der internationalen Aktionswochen gegen Gewalt an Frau-
en, Mädchen, Jungen und Nonbinären für Samstag, 18. November von 17 bis 19 Uhr auf den Max-Joseph-Platz: #niunamenos #Bewusstseinsbildung #Sichtbarkeit von frauenfeindlichen Struktu-
ren #migrantischer Feminismus. Es spricht Verena Dietl; Moderation: Malika Kilgus / Valentina Fazio; Grußwort von der Bewegung Maria 2.0 München: Katrin Richthofer und Sr. Susanne Schneider (OrdensFrauen für MenschenWürde); Aktion Rote Schuhe: Valentina Fazio; Perfor-
mance und Installation: Kathrin Knoepfle
Bei der eindrucksvollen Abschlusskundgebung auf dem Karl-Stützel-Platz meint die erste Red-
nerin, dass sie sowohl mit den jüdischen wie mit den palästinensischen Opfern des gegenwärtigen Krieges um Gaza trauert. Nach ihr sprechen eine palästinensische und eine jüdischen Rednerin.5
Montagabend, 18. Dezember, Odeonsplatz: Zehn Feministinnen von Slutwalk protestieren gegen das Konzert von Rammstein im Zenith in Freimann. Die Frauen fordern Solidarität mit Betroffe-
nen gegen sexualisierte Gewalt. Und, dass den Opfern geglaubt wird.
Frauen, die von jeglicher Art von Gewalt betroffen sind, können sich in München bei folgenden Beratungsstellen Hilfe holen: An die Frauenhilfe München wenden sich Frauen, die von Partner-
schaftsgewalt betroffen sind. Eine Telefonberatung ist möglich von Montag bis Donnerstag, 10 bis 13 Uhr, und Dienstag 14 bis 17 Uhr, unter der 089 35 82 81 0. Der Frauennotruf München hilft bei sexueller Belästigung, Übergriffen und Gewalt. Eine Beratung gibt es unter der 089 76 37 37.
1 Siehe https://frauentreffen.noblogs.org/category/2023/.
2 Siehe https://frau-kunst-politik.de/.
3 Fachinformationsstelle Rechtsextremismus München (firm) am 14. März
4 Siehe die Bilder vom „Marsch fürs Leben“ und der Gegenkundgebung „my body my choice“ von Günther Gerstenberg.
5 Siehe https://frauentreffen.noblogs.org/ und die Bilder der Demonstration und Abschlusskundgebung „gemeinsam gegen das patriarchat“ von Günther Gerstenberg.