Flusslandschaft 2023

SchülerInnen


Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland schlecht ab und investiert gemessen am Bruttoinlandsprodukt deutlich weniger als der Durchschnitt der OECD-Staaten in Bildung. „Bis 2035 werden knapp 160.000 Lehrkräfte bundesweit fehlen. Im Kitabereich fehlen jetzt schon 384.000 Kita-Plätze und über 300.000 zusätzliche Erzieherinnen und Erzieher. Ein Viertel der Kinder kann laut der neuesten IGLU-Studie nach der 4. Grundschulklasse nicht richtig lesen. Bereits jedes Jahr verlassen bundesweit rund 50.000 junge Menschen die Schule ohne einen Abschluss, und der Bildungserfolg hängt in Deutschland weiterhin enorm stark vom sozioökono-
mischen Status des Elternhauses ab“, so heißt es in einem aktuellen Papier des Bündnisses Bil-
dungswende jetzt!
Über 170 Bildungsorganisationen, Eltern- und Schülervertretungen sowie Ge-
werkschaften haben sich in dem Bündnis zusammengeschlossen. Für den 23. September wird zu einem bundesweiten Aktionstag aufgerufen. Gefordert wird ein „Sondervermögen Bildung“ in Höhe von mindestens 100 Milliarden Euro als Anschubfinanzierung und eine dauerhaft bessere und bedarfsgerechte Finanzierung des deutschen Bildungssystems. „Beides kann und muss jetzt im Haushalt festgeschrieben werden“, meinen die Initiatorinnen und Initiatoren. Schon der Sanie-
rungsstau an den Schulgebäuden wird auf mehr als 45 Milliarden Euro geschätzt. Für Kitas kämen noch mal über 10 Milliarden Euro an dringend notwendigen Bauinvestitionen hinzu. Allein für den dringend benötigten Ausbau des Ganztags zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbe-
treuung ab 2026 werden zusätzliche Investitionskosten in Milliardenhöhe nötig. Dabei ist der Aus-
bau des Ganztags notwendig, um alle Kinder bestmöglich zu fördern. Insbesondere für Kinder aus armen Familien ist ein gutes Angebot hier von enormer Bedeutung. Außerdem stellt der Ganztags-
ausbau eine wichtige Grundlage dafür dar, um Familie und Beruf miteinander vereinbaren zu kön-
nen und stärkt die Gleichstellung von Frauen. Die Mittel aus dem Sondervermögen sollen auch da-
zu dienen, eine Ausbildungsoffensive für Lehrer*innen und Erzieher*innen auf den Weg zu brin-
gen. Im Bereich der Erzieher*innen müssen der Bund und die Länder die Kommunen von ihren Altschulden entlasten, damit diese die Qualifikationskapazitäten ausbauen und die Praxisintegrier-
te Ausbildung (P.I.A) flächendeckend anbieten können. So würde die Ausbildung auch vergütet und auch die Attraktivität, in den Erzieher*innenberuf einzusteigen, deutlich verbessert werden, was bei dem aktuell dramatischen Fachkräftemangel bitter notwendig ist.“ 2.000 Leute demon-
strieren am Samstag, 23. September, ab 12.05 Uhr auf dem Königsplatz. Initiatoren sind Schule muss anders, Teachers for Future und die Elternvertretung „ARGE-SEB“. Mehr als 170 Organisa-
tionen, darunter die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Deutsche Gewerk-
schaftsbund
(DGB), ver.di, der Bundeselternrat, das Bundeselternnetzwerk der Migrantenorga-
nisationen für Bildung & Teilhabe
(bbt), der Bundesverband der Kita- und Schulfördervereine, Greenpeace, Fridays for Future, der Bildungsrat von unten und Omas for Future, stellen sich hinter den Appell.1


1 Siehe https://www.bildungswende-jetzt.de/bayern/.

Überraschung

Jahr: 2023
Bereich: SchülerInnen