Flusslandschaft 1950
CSU
Im Landtagswahlkampf im Herbst bezeichnet sich die CSU mit einem polemischen Plakat als ein-
zig christliche Partei. Sie zeigt drei Männer, einen Sozialdemokraten, einen Kommunisten und ein Mitglied der Bayernpartei, die gemeinsam einen schon berstenden Zwiebelkirchturm mit Stricken niederreißen. Zu lesen ist „Gegen Kirchenkampf – für christliche Einheit“. Das Plakat löst Proteste aus. Vor allem aber die innerparteilichen Flügelkämpfe in der CSU und die erstmals kandidierende Bayernpartei (17,9 Prozent) schwächen die CSU. Sie erhält bei der Landtagswahl am 26. November noch 27,4 Prozent, 64 der 204 Sitze. Ministerpräsident Hans Ehard bildet am 18. Dezember eine Koalitionsregierung aus CSU, SPD (28 Prozent) und BHE/DG (12,3 Prozent); Wilhelm Hoegner (SPD) wird Innenminister.