Flusslandschaft 1983
Religion
Bhagwan-Jünger demonstrieren am 12. Januar gegen das Einreiseverbots ihres Bhagwan in die USA.1
Am 25. März ernennt Papst Pius VI. den Regensburger Theologieprofessor Dr. Joseph Ratzinger zum Erzbischof von München-Freising; am 2. Juni wird derselbe zum Kardinal ernannt.
12. Mai: „Betend und singend ziehen rund eintausendzweihundert Personen vom Sendlinger-Tor-
Platz zum Marienplatz. Die katholischen Pfadfinder hatten gemeinsam mit der Marianischen Prie-
sterbewegung und der Gebetsgemeinschaft Mariensäule zu einer Sühneprozession mit Gebetsstun-
de, zu einem unpolitischen Protest gegen Herbert Achternbuschs Film ‚Das Gespenst’ aufgerufen. Dieser mit öffentlichen Mitteln geförderte Film sei eine nicht zu überbietende Gotteslästerung.“2
Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten e.V. (IBKA) entstand 1976 in Berlin, seinen heutigen Namen trägt er seit 1982. In München, in der Hauptstadt des politische Katholizis-
mus, sind seit jeher Agnostiker und Atheisten stark vertreten. Sie fordern die Trennung von Staat und Religion. Dieses Prinzip wird in Deutschland auf vielfältige Weise verletzt. Zum Beispiel durch: Konkordate und Staatskirchenverträge, Einzug der Kirchensteuer durch den Staat, konfes-
sionellen Religionsunterricht an staatlichen Schulen und „Ehrfurcht vor Gott“ als staatliches Er-
ziehungsziel, Staatlich finanzierte Theologenausbildung an Hochschulen und staatlich finanzierte Militärseelsorge.3
(zuletzt geändert am 19.2.2021)
1 Vgl. Süddeutsche Zeitung 9/1983.
2 Stadtchronik, Stadtarchiv München. Vgl. Süddeutsche Zeitung 109/1983.
3 Siehe „Weg mit Raketen und Gebeten“.