Flusslandschaft 1984

Frauen


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8. März: Im von Männern dominierten DGB kommt es immer wieder zu einer Verweigerungshal-
tung gegenüber den Frauen, die sich feministisch engagieren. Trotz aller Widerstände gelingt es den Gewerkschafterinnen, den Auftakt des Internationalen Frauentags im völlig überfüllten großen Saal des Gewerkschaftshaus mit einem kurzen Referat und ein paar Liedern des DGB-Chores zu gestalten. Bei der Demonstration sind rund 800 Kolleginnen und Kollegen dabei. Auf einem Transparent ist zu lesen: „Täglich werden wir geschunden! Deshalb 35 Stunden. Drupa Frauen“. Auch die Schlusskundgebung im Pschorrkeller ist überfüllt.2

In Bonn findet am 12. Mai eine Protestkundgebung anlässlich des Muttertags statt. Hierzu haben auch Münchnerinnen aufgerufen wie Gisela Breil, Dr. Iris Bednarz-Braun, Gisela Elsner, Ruth Gruber, Eva Mattes, Brigitte Rechenberg, Margarete von Trotta und Ingeborg Weber.3

Den vorläufigen Höhepunkt der konservativ-klerikalen Gegenreformation bildet der 88. Deutsche Katholikentag vom 4. – 8. Juli in München. CSU-Politiker fordern Gesetzesinitiativen gegen die Notlagen-Indikation und drohen, Pro Familia die Gelder zu streichen.

19. Dezember: „Flugblatt-Aktion von Besucherbalkon aus Ärger über Vertagung von Frauenthe-
men“.4

(zuletzt geändert am 31.1.2020)


1 Flugblattsammlung, Archiv der Münchner Arbeiterbewegung

2 Siehe „Internationaler Frauentag“ von Dagmar Fries.

3 Vgl. „Aufruf der ‚Aktion Muttertag’ vom 8. Februar 1984 zum großen Frauenprotest anlässlich des Muttertags am 12. Mai 1984“ in Blätter für deutsche und internationale Politik 3 vom März 1984, 381 ff.

4 Vgl. Süddeutsche Zeitung 294/1984.

Überraschung

Jahr: 1984
Bereich: Frauen

Materialien