Flusslandschaft 1984
Kunst/Kultur
Siehe auch „Stadtviertel“.
LITERATUR
Wut, Aufschrei, Eruption. Hoffnungsvolle Aufbrüche versanden hoffnungslos. Die Zeiten ändern sich, und viele glauben zu sehen, dass die Zustände trotz aller Opposition schlimmer geworden sind. Mancher kritische Geist hat sich auch gut eingerichtet. Da treffen sich zwei literarisch ambi-
tionierte Menschen im Münchner Literaturbüro in der Milchstraße 4 und sagen alles, was ihnen auf der Seele brennt. Ohne Rücksichten zu nehmen auf nix und niemanden.1
MUSIK
Die Guglhupfa bringen bei Trikont ihre neue Scheibe „Tohuwabohu“ heraus. Bekannt geworden sind Heini und Rudi Zapf, Anderl Lechner und Karl Well im Musikalischen Unterholz (MUH) und später in der Liederbühne Robinson. Sie beschäftigen sich mit Hausbesetzungen, dem in Erding geplanten Großflughafen, der Arbeitslosigkeit, dem Tohuwabohu in Ohu und mit den Nackerten im Englischen Garten.
Freilich spielen Musikanten auch bei Festen der DKP auf; der Applaus ist beeindruckend.2
WITZ
Helmut rudert mit seiner Hannelore im Ruderboot über einen Teich. Sie kommen an einer Insel vorbei, wo ein Pelikan am Ufer steht. Hannelore sagt: „Ach schau mal, Helmut, da steht ein Pin-
guin.“ Darauf Helmut: „Nein, Hannelore, das ist ein Pelikan. Da werden Füller von gemacht.“ Das ist ein bescheuerter Witz über ihn, ein schlechter, mies und ungerecht, der einem die Tränen in die Augen treibt! Helmut Schmidt-„Schnauze“ eignete sich ja nicht so dafür, heute finden sich in den Buchhandlungen Stapel von Helmut-Kohl-Witze-Büchlein. Aber wenn er selbst mal einen Witz erzählt, schreibt offenbar niemand mit, warum? Als August Everding und Narrhalla Präsident Paul Stengel am 18. Januar die Laudationes bei der Verleihung des Karl-Valentin-Ordens der Münchner Faschingsgeselllschaft Narrhalla an IHN halten, schreibt ebenfalls niemand mit. Zumindest ist im www nichts zu finden, da gibts nirgendwo Überlieferungen. Nur: irgendetwas müssen wir schon dazu sagen, auch wenns ein Schmarrn ist! So etwas darf keinesfalls im verschwommenen Orkus des trüben Vergessens verschwinden! Man muß sich schließlich fragen, wer will dem Bundeskanz-
ler mit diesem Orden schaden? Da ist eine leise Stimme zu hören: „I hätt eam den Orden scho ver-
liehn, weil i ean ja gar ned kenn.“
(zuletzt geändert am 12.10.2025)
1 Siehe „An Alle“ von G. Zola/F. Froheim.
2 Siehe „Bayrischer Zukunftswalzer“.