Flusslandschaft 1986
Alternative Szene
Die Münchner alternative Szene ist eher unstrukturiert, von der Zahl her überschaubar, aber gleichzeitig uneinheitlich, fließend und unkontrollierbar. Eine antiautoritäre Haltung scheint das Bindeglied zu sein. Und drei Personen, um die sich Freundeskreise bilden: Martha Wüstemann, Augustin Souchy und Benno Scharmanski. Die drei waren schon vor der Nazizeit Anarchosyndika-
listen, Martha und Augustin aktiv auf Seiten der Verteidiger der Republik im Spanischen Bürger-
krieg, Benno hat versucht, nach Spanien zu kommen, wurde aber in der Schweiz festgenommen und wieder an Deutschland ausgeliefert.1
Anstiftung e.V., Bräuhausstraße 2, 8000 München 2, Tel.: 229 715: „… Inzwischen hat sich unsere Arbeit jedoch erheblich ausgeweitet. So sind wir derzeit tätig in den Bereichen
♦ der Aktivierung älterer Mitbürger und der Verhinderung des Abschiebens und Isolierens dieser Menschen,
♦ der Förderung der Selbständigkeit von Behinderten,
♦ der Erhaltung und Verbesserung gewachsener Wohnstrukturen,
♦ der Eltern-Kind-Initiativen,
♦ der stadtteiloffenen Aktivitäten von Müttern.
Außerdem führen wir derzeit eine Untersuchung durch über Sinn und Zweck einer Patientenstelle. Schwerpunkt unserer Arbeit ist jedoch zur Zeit das Thema ‚Eigenarbeit’. Durch die Schaffung eines ‚Haus(es) der Eigenarbeit’ (‚HEI’) wollen wir für jeden Interessierten die Möglichkeit zum hand-
werklichen, sozialen und kulturellen Selbermachen schaffen und dazu anregen …“2
1 Siehe „D’ Menschen san halt immer no Vierbeiner“ von Claudia Brunner und Günther Gerstenberg.
2 Materialien der AG SPAK (Arbeitsgemeinschaft Sozialpolitischer Arbeitskreise) 71, Gemeinwesenarbeit Jahrbuch 3. Stadt- und Regionalplanung, hg. von Hillenbrand/Luner/Oelschlägel, München 1986, 314.