Materialien 1983

patrona bavariae nova


Die „Patrona Bavariae Nova“ des Münchner Malers, Grafikers und Schriftstellers Melchior Schedler entstand 1983 unter dem Eindruck des Atomraketenstationierungsbeschlusses (Öl/Holz, 85 × 138 cm). Großzügig bot der Künstler sein Werk zahreichen Persönlichkeiten und Institutionen des öffentlichen Lebens an – schlug geeignete Hängeplätze vor, so unter anderem „in der Landesgeschäftsstelle der CSU eine Kapelle einzurichten“, verwies auch auf die Möglichkeit, das Werk „auf einem Kriegs- oder Invasionsschauplatz als Feldzeichen aufzupflanzen“ oder es bei Prozessionen mitzuführen. Keiner der zahlreichen Ageschriebenen – unter ihnen die CSU-Repräsentanten Spranger, Tandler und Stoiber, Vorstandsmitglieder von Rüstungskonzernen und der für die Bundeswehrbetreuung zuständige katholische Erzbischof – wollte jedoch von dem Angebot Gebrauch machen.


tendenzen. Zeitschrift für engagierte Kunst 158 vom April – Juni 1987, 83.