Flusslandschaft 1972
Alternative Szene
„Sparifankal war eine Münchner Band, die ab 1972 auftrat und bekannt war für ihre gradlinigen, politischen Texte auf bairisch. Bis Anfang der 80er Jahre lebte man auf einem Bauernhof bei Pleiskirchen im Landkreis Altötting zusammen. Als ‚Sozialpädagogische Initative Sparifankal’ vertraten sie die Auffassung: Jeder ist musikalisch – und begründeten die entsprechend anarchi-
stische ‚Ruebelmusik’. Anfang der 80er Jahre löste man sich auf. Nach 18 Jahren Pause traten Sparifankal ab Ende 1999 auf Anregung von Olli Nauerz wieder auf. – Der Schriftsteller, Radiomo-
derator und Privatgelehrte Carl-Ludwig Reichert sagt darüber: ‚Das war im Kafe Kult und da haben wir dann halt gespielt, es waren schon ein paar Leute da und die haben sich köstlich amüsiert und gleich den Pogo getanzt und ich hab gedacht, die verarschen uns jetzt, die haben da die größte Gaudi. Und dann spiel ich das zweite Stück, der „braune baaz“, und das war schon irgendwie ein Erlebnis, wenn da so zehn Irokesen vor dir stehen und das mitsingen. Die kannten das auswendig, ich hab’ gedacht, ich werd nicht mehr! Witzigerweise hat uns ja schon Anfang der 70er Jahre der Roman Bunka von Embryo als Punks bezeichnet. Das ist im Englischen einfach ein Schimpfwort, so eben wie Sparifankal „ungezogenes Kind“ oder „Teufel“ auf bairisch heißt. Punk heißt „unge-
zogener Typ“, „Penner“ und so weiter.’ – Das erste Album ‚Bayern-Rock’ wurde live im Theater K (München) und im Picnic (Erding) aufgenommen; die Produktion der 1. Auflage kostete laut Plat-
tencover 4.620 DM. – Sparifankal waren Mitbegründer des Labels Schneeball Records. Im Som-
mer 2005 löste sich Sparifankal endgültig auf.“1
Rolf Gramke vermittelte seit dem Beginn der 60er Jahre in seinen Kreisen neben politökonomi-
schen Zusammenhängen auch Kenntnisse von Adlers Individualpsychologie und der Freudschen Psychoanalyse. Einige seiner Freunde ließen sich auf eine Analyse mit ihm ein, sehr erfolgreich. Da Gramke keine offizielle Zulassung hatte, bleibt das Interview, das Horst Przytulla mit ihm führt und das im Kursbuch veröffentlicht wird, anonym.2
1 www.sub-bavaria.de/wiki/Sparifankal; siehe „Wie ich nach München kam …“ von Carl-Ludwig Reichert und „ausgflibbd“.
2 Siehe „Standpunkte“.