Flusslandschaft 1975

SPD

Innerhalb der SPD mehrten sich in den letzten Jahren Stimmen, die die traditionellen Rollenver-
teilungen zwischen Kommunalpolitik, Verwaltung und Bürgerschaft in Zweifel zogen. Einer der profiliertesten Kritiker ist Siegmar Geiselberger.1

Eine Gruppe von Intellektuellen — viele stehen der SPD nahe — will zeigen, dass Bayern anders ist, als es Franz Josef Strauß repräsentiert. Sie nennen sich Das andere Bayern und laden Schriftstel-ler, Kabarettisten, Filmemacher und alternative Kulturschaffende ein, an einer Veröffentlichung „Das andere Bayern. Lesebuch zu einem Freistaat“ mitzuwirken. Herbert Achternbusch erinnert sich.2


1 Siehe „Gespräch mit Siegmar Geiselberger“ — „Fünf Münchner Jungsozialisten, die sich am 11. Oktober geheim mit dem aus der SPD ausgetretenen Stadtrat Siegmar Geiselberger getroffen hatten, sind in einem Schiedsgerichtsurteil der südbay-rischen SPD gemaßregelt worden. Bernhard Otto, Helmut Vates, Michael Wendl und Dieter Sauer erhielten ein Funktions-verbot von je zwei Jahren. Ihre Mitgliedsrechte ruhen für drei Monate. Gerd Baumann kam mit einer Rüge davon.“ Abendzeitung vom 2. Dezember 1975.

2 Siehe Achternbuschs „Man muss mit seinem Kopf was riskieren …“.