Flusslandschaft 1976

Atomkraft

Im Unterschied zur vielfältigen Szene in anderen Orten gibt es in München nur eine AKW-Nein-Gruppe, die sich bei einer Veranstaltung im Stadtteilzentrum Milbertshofen in der Nitzschestraße 7b mit mehreren Menschen trifft. Daraus entstehen einige Gruppen: Bürgeraktion Umweltschutz München (B.A.U.M.), Arbeitskreis Umweltschutz München (AKU), Arbeitskreis Kernenergie Technische Universität (AK-TU), die Münchner Atomkraftgegner (MAG), die Münchner Initiative gegen Atomkraftwerke (MIGA) und eine freie Gruppe.1

Der Bürgermeister von OHU plant für den 11. Juni eine Protestkundgebung gegen das Atomkraft-
werk, will aber verhindern, dass sich an der Demo Kommunisten beteiligen. Aus diesem Grund lädt er Redner aus der Arbeitsgemeinschaft Demokratische Neuordnung (AGDN) und der Unab-
hängigen Arbeiter-Partei
(UAP) ein.2

30. Oktober: Der besetzte Bauplatz in Brokdorf wird noch am selben Abend geräumt.


1 Vgl. „Neues von der AKW-Front“ in Blatt. Stadtzeitung für München 120 vom 5. Mai 1978, 9; siehe Reicherts „as graue land“.

2 Vgl. Reichs-Arbeiter-Zeitung 4/5 vom 15. April/15. Mai 1976, 10.