Flusslandschaft 2023
Bürgerrechte
Am Samstag, 28. Januar, spielt Eintracht Frankfurt gegen Bayern München. Frankfurt-Fans ziehen, bevor sie raus nach Fröttmaning fahren, feiernd durch die Innenstadt. Wie schon seit Monaten gewohnt demonstrieren die „Querdenker“ an diesem Nachmittag auf dem Marienplatz. Ihre Reden über die Weltgesundheitsorganisation, den Nordatlantikpakt, die Europäische Zen-
tralbank und über die Corona-Pandemie kommen bei den Frankfurtern aber nicht gut an. Diese grölen mit der Bierflasche in der Hand „Haltet die Fresse“. Eine Sprecherin darauf übers Mikro: „ Wir lassen uns von euch Schwurblern nicht provozieren. Boostert euch und tragt uns als Erben ein.“ Da wird es kritisch. Die Frankfurter stellen sich vor die Kameras und stören die Liveübertra-
gung der „Querdenker“. Die Stimmung heizt sich auf. Einer der Frankfurter kapert das Mikro und singt ein Anti-Offenbach-Fußballlied, angelehnt an den Song „Gute Freunde“ von Bayern-Legende Franz Beckenbauer. Zum Schluss bedankt er sich für das Podium und erklärt, dass Frankfurt nichts mit den “Querdenkern” zu tun habe. Die Veranstalter rufen daraufhin die Polizei, die mit zwei Streifenwagen anrückt. Es wird lautstark diskutiert, zum Ende hin verläuft sich alles. Die Fans fahren mit der U6 ins Stadion. Übrigens: Das Spiel endet unentschieden.