Flusslandschaft 1976

Medien

Franz Josef Strauß: „Wenn man sieht, daß hier in öffentlich-rechtlichen Anstalten regelrecht eine einseitige Zensur gehandhabt wird, nämlich, was gegen die Kommunisten gesagt wird, darf nicht erscheinen, was dem Lobe und Ruhme der Kommunisten dient, das wird mit größter Lautstärke verbreitet; das ist auch eine Art Zensur, und die ist noch gefährlicher und giftiger als die Zensur eines autoritären Systems, weil man mit dem Schein der Unabhängigkeit beweisen will.“1

Die alternative Presse versucht Gegenöffentlichkeit herzustellen. Ihre Kritik an der bürgerlichen Presse weist darauf hin, dass diese interessengeleitet ein Bild von der Gesellschaft zeichnet, das mit der Wirklichkeit nur noch bedingt zu tun hat. Die Bild-Zeitung bildet dabei nur die Spitze des Eis-
bergs.2

Mehr noch: Die Mainstream-Presse schnitzt nicht nur an einem BILD von Wirklichkeit, sie trans-
portiert darüberhinaus Ideologie, manchmal große Brocken, aber auch oft in kleinen Dosen.3

Gegen parteipolitische Dominanz im bayrischen Rundfunk organisiert sich Widerstand. Es ent-
steht die Bayerische Initiative Rundfunkfreiheit e.V. Das Springer-Blatt Die Welt greift Hella Schlumberger an, die sich erfolgreich wehrt.4

(zuletzt geändert am 22.9.2025)


1 Bayernkurier vom 3. Juli 1976.

2 Siehe „Nachtasyl“ von Peter Schult.

3 Siehe „Über die Herstellung politischer Verbrecher“ von E.A. Rauter.

4 Siehe „Türke aus der Türkenstraße“ und „Endurteil“.