Flusslandschaft 1979
Alternative Szene
Regeln gelten immer nur für die anderen: Quod licet Jovi, non licet Bovi. Wer der alternativen Szene angehört, staunt oft, dass er gegen Gesetze verstoßen haben soll, die den Bürgerlichen völlig schnuppe sind.1
„Dieses konterrevolutionäre Arschloch, das nichts besseres zu tun hat, als seiner kleinbürgerlichen Geschwätzigkeit nachzugehen, und behauptet, ich hätte mir von der Roten Hilfe Geld genommen, um mir meine Haare zu verschönern, soll sich doch bitte melden. Ich habe große Lust, dir eins in die Fresse zu hauen. Sowas ist Rufmord, du blöde Sau!!! Hanne“2
1979 – 1980 residiert Ulenspiegel Druck – für einen farbenfrohen Widerstand im Hinterzimmer im Parterre der Wohngemeinschaft in der Breisacherstraße 12 in Haidhausen. Im Sommer 1980 zieht Ulenspiegel (zwölf Erwachsene, vier Kinder) für zweieinhalb Jahre ins niederbayrische Seifriedswörth.
Die Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle (a.i.d.a.), das Kurdistan Informations-Zentrum, das Menschenrechtsreferat des Ökumenischen Büros für Frieden und Gerechtigkeit sowie die Selbstorganisation der Zivildienstleistenden (SoZdl) schließen sich im Zentrum für Entwicklung und Frieden (ZEF) zusammen. Sie beziehen am 9. November ihre neuen Räume und einen schönen Versammlungsraum in Haidhausen in der Pariser Straße 7, wo sich auch andere Gruppen treffen können.
Im ganzen Land befinden sich Alternativblätter in der Krise. Daran zeigen sich auch Symptome einer Krise in der Alternativbewegung.3
1 Siehe „Ahem!“ von Gerhard Seyfried.
2 Blatt. Stadtzeitung für München 149 vom 29. Juni 1979, 56.
3 Siehe „Die Krise, der Alltag und Macher“ von Heide.