Flusslandschaft 1994

Gewerkschaften/Arbeitswelt

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- DGB

- Staatsbeamte
- Telekom


ALLGEMEINES

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages und Sägenfabrikant, Hans Peter
Stihl, fordert drastische Kürzungen bei Renten, Arbeitslosengeld und Gesundheitsleistungen. Er bekommt Antworten: „Dass ausgerechnet ein Millionär, dessen Leistung im wesentlichen darin besteht, Papas Firma geerbt zu haben, lamentiert, es ginge den Ärmsten der Armen immer noch viel zu gut, kann man nur als die dummdreiste, großkotzige Arroganz eines durchgeknallten Schlotbarons einstufen. Jürgen Ahrens, München“1

DGB

Wenn der Fuchs die Gans zum Festmahl einlädt … Am 11. Februar protestieren die „Gewerkschaf-
terInnen gegen Krieg und Rassismus“ dagegen, das die DGB-Landesbezirkskonferenz „intensive Gespräche über gemeinsame Wege aus der Krise“ im Sheraton Hotel mit Stoiber führt. Viele tragen ein Schild mit der Aufschrift „Keine Einheit mit denen, die Rassismus betreiben“.2

Siehe auch „Frauen“.


STAATSBEAMTE

Am 12. Januar protestieren Deutsche Postgewerkschaft (DPG) und Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Transport und Verkehr (ÖTV) vor dem Innenministerium gegen die Verlängerung der Arbeitszeit bayerischer Beamter von 38,5 auf vierzig Stunden pro Woche. Sie fragen: „Warum länger arbeiten, wenn andere auf der Straße sitzen?“

TELEKOM

Die Telekom will 1994 bundesweit etwa 3.000 Ausbildungsplätze streichen. Im Januar blockieren 180 Auszubildende mit 180 Biergartenstühlen den Haupteingang der Telekom-Direktion. Sie for-
dern ihre Übernahme nach Ausbildungsende.


1 Stern 28 vom 7. Juli 1994, 9.

2 Siehe „Stoiber hat bei der Gewerkschaft nichts zu suchen“ und „Gewerkschaftliche Alternativen und Gegenstrategien“. Vgl. „‚CSU’ 1988“.