Flusslandschaft 1961

Gewerkschaften/Arbeitswelt

Das Motto zum Ersten Mai lautet „Freiheit – Solidarität“.1

Taylorismus und Fordismus prägen die Massenproduktion in der Industrie. Mit detaillierter Vorgabe der Arbeitsmethode, mit exakter Fixierung des Leistungsortes und des Leistungszeit-
punktes, mit extrem detaillierten und zerlegten Arbeitsaufgaben, unter Einwegkommunikation
mit festgelegten und engen Inhalten, mit detaillierten Zielvorgaben bei für den Einzelnen nicht erkennbarem Zusammenhang zum Unternehmungsziel sowie mit externer (Qualitäts-)Kontrolle wird der Arbeiter diszipliniert und diszipliniert sich selbst, wird reduziert auf den verlängerten Arm der Maschine und damit zu ihrem Bestandteil.2

Zwischen der Türkei und der Bundesrepublik Deutschland wird am 31. Oktober das „Abkommen zur Anwerbung türkischer Arbeitskräfte für den deutschen Arbeitsmarkt“ geschlossen.

Am 29. November entscheidet das Bundesverfassungsgericht über das Ladenschlussgesetz. Münchner Verkäuferinnen warnen.3 — Und Gewerkschafter sehen immer wieder, dass das
so genannte Wirtschaftswunder auch seine Schattenseiten hat.4


1 Siehe Fotos vom „ersten mai“.

2 Siehe „Der Zeitnehmer“ von Wilhelm Binder.

3 Siehe „Münchner Verkäuferinnen im Gegenangriff“.

4 Siehe „Anstatt eines Weihnachtsgedichtes: Der Brief der Frau R.“.