Flusslandschaft 1987

SPD

Ein Mitglied der SPD zweifelt an der positiven Rolle der Bundeswehr und erlebt ein Parteiordnungsverfahren.1

Die Abendzeitung vom 9. April titelt: „Drama im Rathaus: Vier Genossen verrieten Kronawitter.“ Was ist geschehen? Oberbürgermeister Kronawitter regiert mit wechselnden Mehrheiten. SPD und Grüne verfügen allerdings über eine Mehrheit von 42 zu 39 Stimmen von CSU und FDP. Bei der Wahl zum einflussreichen Kreisverwaltungsreferenten kommt es zu einer Absprache zwischen SPD-Fraktion und den Grünen. Rechtsanwalt Christian Ude bekommt aber nur neununddreißig Stimmen, Hans-Peter Uhl von der CSU vierzig Stimmen. Eigenartig, dass auf sechs Stimmzetteln der Name Ude mit geraden Kreuzen vermerkt ist. Ganz offensichtlich haben die Grünen gewitzt ihre Zettel auf diese Weise gekennzeichnet, um nicht des Verrats bezichtigt zu werden. Der Beweis, dass drei Mitglieder der SPD den CSU-Kandidaten gewählt haben. In einem zweiten Wahlgang entfallen einundvierzig Stimmen auf Uhl, achtunddreißig auf Ude. Der Zorn bei SPD-Mitgliedern ist groß.2

Siehe auch „Alternative Szene“.
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1 Siehe „Schwärmer und Idealisten ohne Abschreckung“ von Heinz Jacobi.

2 Siehe „König Kronjuwelchen und die Seppl-Partei“ von Wolfgang Peschel.