Flusslandschaft 2011

CSU

Einer der wenigen Freiräume in München ist das Kafe Marat in der Thalkirchnerstraße. Hier treffen sich Menschen, die jenseits der Zumutungen im öffentlichen Raum, die jede und jeden mit zweckdienlichen Ideologien und konsumistischen Verwertungszumutungen bombardieren, selbstbestimmt diskutieren und leben wollen und sich damit den bürgerlichen Normen und Werten entziehen. Wenn einige Zeitgenossinnen und -genossen diese Werte mit ihrer Lebensweise radikal infrage stellen, sind sie natürlich den gewählten Vertretern des rechtschaffenen Bürgertums ein Dorn im Auge. Die Stadt München bezahlt die Mietkosten für das „linksextremistische“ Kafe Marat, zwei führende CSU-Stadträte wollen dies unterbinden und verknüpfen ihren Antrag mit einer Forderung, dass alle von der Stadt München geförderten Initiativen einen Revers zu unterschreiben haben, indem sie versichern, auf dem „Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung“ zu stehen. Es geht hier wieder einmal um Gesinnungsüberprüfung: Entweder man kriecht devot in die vordefinierten politischen Räume oder man wird ausgegrenzt. Früher hieß es „Geh doch rüber!“1

Siehe auch „Bürgerrechte“ und „www“.


1 Siehe „Zwei Anträge“, „Keine Extremismusklausel für München“, „Statement“ und „Offener Brief an den Oberbürgermeister und den Stadtrat der Landeshauptstadt München“.

Überraschung

Jahr: 2011
Bereich: CSU