Flusslandschaft 1984

Stadtviertel

Haidhausen hat Schwabing als In-Viertel abgelöst. Vor allem am Wochenende kommen Besucherinnen und Besucher von weither und parken alles zu.1

Die Maxvorstadt, das Univiertel, hat in den letzten Jahren einen dramatischen Wandel hinter sich. Alle Initiativen, die 1970/71 versucht haben ,den Strukturwandel aufzuhalten oder zumindest abzuschwächen, werden kritisch hinterfragt.2

Bewohnerinnen und Bewohner Freimanns sind es leid, dass Großmärkte den Münchner Norden zupflastern und dem Einzelhandel den Garaus machen. Sie sind schon mit Kasernen, Autobahnen und Müllbergen gut versorgt.3 Zudem soll die Landshuter Allee als Autobahnzubringer an der Lerchenau vorbei zwischen Feldmochinger Anger und dem Hasenbergl nach Norden verlängert werden.4

Manche Bürgerinitiativen rennen sich an Gummiwänden müde. Wer sich trotzdem noch engagiert, braucht einen langen Atem. Nach einer Bürgerversammlung im Lehel am 28. Juni kommt es zu einem illusionslosen Resümee.5

Bis zur Fertigstellung 1993 kommt es zu heftigen Kontroversen um den Neubau der Bayerischen Staatskanzlei am Ostrand des Hofgartens. Das „Straußoleum“, das um die Kuppel des 1905 entstandenen Armeemuseums geplant wird, sei zu wuchtig und nicht seiner Bedeutung angemessen.6

Politische und kulturelle Initiativen scheitern manchmal daran, dass sie keinen Zugang zu kommerzfreien Räumen haben. Der Strukturwandel in manchen Stadtvierteln und noch einige Ursachen mehr lösen einen Rückgang in der „Kultur von unten“ aus. Die Freidenker wollen das ändern.7


1 Siehe „Wenn die Ventile pfffeifen …“.

2 Siehe „Stadtteilausverkauf“.

3 Siehe „Super, diese Märkte“.

4 Siehe „Aktionsgemeinschaft Rettet den Münchner Norden e.V.“.

5 Siehe „Bilanz einer Bürgerversammlung“.

6 Siehe „Friede dem Hofgarten“ von Falk Bergner.

7 Siehe „Vorschläge zur Förderung der Stadtteil-Kultur“.